Vergaseraussetzer beim 2B2

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5E-Thomas
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Vergaseraussetzer beim 2B2

#1 Beitrag von 5E-Thomas »

Hallo,

nun hat es mich auch etwas erwischt mit dem geliebten Pierburg 2B2. Ich hatte schon immer Probleme, das Fahrzeug nach längerer Standzeit wieder zum Laufen zu bringen, es kam kein Sprit im Vergaser an. Es half nur noch direkte Benzinzufuhr über den Kanister. Wenn er aber dann lief, war alles prima.

Wegen dieses Standproblems hatte ich ihn nun in der Werkstatt, wo er neu eingestellt wurde. Als Folge davon kämpfe ich nun mit einem Ruckelproblem, das der Kfz-Meister auch nach dreimaligem Nachstellen nicht vollends beseitigen konnte. "Never touch a running system" :-(

Das Problem zeigt sich wie folgt: im warmen Zustand zeigt der Vergaser in einem Drehzahlbereich um ca. 2500 U/min Aussetzer, er läuft folglich zu mager. Das ist absolut ärgerlich, weil man sich in diesem Teillastbereich vornehmlich bei Überlandfahrten aufhält, was folglich kein echter Fahrgenuss mehr ist. Folgendes wurde geprüft und ist in Ordnung:
- Startautomatik (Warmlaufphase)
- Vergaserumgebung (Luftführung)
- Zündungeinstellung
- Leerlaufdrehzahl und CO-Gehalt

Nach Aussage der Werkstatt könnte als Ursache ein zu geringer Spritdurchfluss an einer Bohrung im Vergaser (präzisieren kann ich das leider nicht) in Frage kommen. Es liegt keine Verstopfung vor, aber der Durchlass scheint dennoch zu gering zu sein. Als weitere Maßnahme müsste man nun den Vergaser komplett zerlegen und im Ultraschallbad reinigen. Ob das Ruckeln dann aber beseitigt wäre, könne man nicht garantieren. Es würde alternativ nur ein anderer Vergaser helfen.

Mich befriedigen diese Lösungsansätze noch nicht. Vor dem ersten Werkstattaufenthalt lief er all die Jahre ja absolut ruckelfrei, quasi seidenweich und auch der Verbrauch war völlig in Ordnung. Wieso sollte also nunmehr der Vergaser plötzlich eine Macke haben?

Wer hat Ideen oder ggf. helfende Hände in Heubach? Bin für Tipps sehr dankbar, denn ich will meinen angenehm zu fahrenden YV wieder haben!!!
Viele Grüße
Thomas

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charlyfisch2
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#2 Beitrag von charlyfisch2 »

Hallo Thomas,

das kenne ich auch von meinem kleinen 100 L. Als ich ihn im April nach 6 monatiger Standzeit startete, lief er durch die Startautomatik einwandfrei. Nach dem er warm war fiel die Drehzahl im Leerlauf rapide ab und ruckelte und war immer kurz vorm ausgehen. Hat er vorher nie gemacht.
Ich hatte erst die Schwimmernadel im Verdacht, das diese sich etwas abgesenkt hatte und somit die Kammer nicht korrekt füllen würde und bei Bedarf (Gas geben) kein Sprit da ist.
Bevor ich da zu Werke gehen wollte, habe ich im warmen Zustand die Leerlaufdrehzahl (große Kreuzschlitzschraube) soweit erhöht, das er wieder ruhig und rund lief. Ich werde diese mal komplett rausdrehen und durchblasen, vielleicht ist diese verdreckt.
Hast Du dieses Aussetzen auch im kalten Zustand?. Wenn nicht, so war es bei mir, war es tatsächlich die Leerlaufschraube.
Es wäre zumindest die kostengünstigste Alternative dies zu überprüfen.

Nach dem Motto, kleine Ursache-große Wirkung. :lol: ;-)

Gruß

Rolf
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spf2000
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#3 Beitrag von spf2000 »

Letztes Jahr wollte meiner auch nicht rund, folgendes habe ich dann im Herbst gemacht, bevor er nach ner letzten Ausfahrt Winterschlafen ging
:
- Alle Düsen, an die man rankommt ohne Vergaserausbau mal ausgeblasen (Dreck war sichtbar gewesen, beim durchschauen war das Loch nicht rund).
- Komplett alle Schläuche fürn Unterdruck gewechselt
- Spritschlauch neu, Schellen alle richtig angezogen
- Und zu guter letzt die Leerlaufdrehzahl ganz gering höher gestellt.

Ich glaube das Hauptproblem waren die nicht mehr dollen Unterdruckschläuche und hier und da zu locker gewordene Schellen an denselben.

In diesem Jahr lief er sofort traumhaft nach der Überwinterung. :cool:
Es grüßt: Sylvain
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wy422
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#4 Beitrag von wy422 »

Hallo Thomas,
bevor es ans Eingemachte geht, wechsle mal alle Luftschläuche, evtl. auch mal die Benzinschläuche. Die Vergasernadel ist natürlich auch eine Untersuchung wert, die kann einfach so runterfallen, ohne Vorankündigung.
Wenn er rund lief, muss er uch wieder rund laufen können. Die Düsen selbst sind leicht zu reinigen, sie sind von oben ja erreichbar, im Vergaser gibt es eigentlich nix zu wechseln ( es sei denn, man zerlegt ihn total, hab ich letztes Jahr als Übung mal mit einem überzähligen Vergaser gemacht.)
Problem einkreisen, an den Teilen kann eigentlich nicht viel kaputt gehen!
Teile gibt es bei Hans Küppers,
www.carservice-kueppers.de
der hat damals das Pierburg Ersatzteillager verkauft!
Gruß,
Klaus
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"Die Verneblung des Benzins ist unser Antrieb, unsere Dynamik, unsere Effizienz" Bernhard Pierburg (1869–1942)

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5E-Thomas
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#5 Beitrag von 5E-Thomas »

Vielen Dank für eure Hinweise! Ich werde das der Reihe nach abarbeiten und hoffen, dass sich irgendwo der Fehler findet. Es kann eigentlich nichts Großes sein, nachdem ja vorher alles in bester Ordnung war.
Viele Grüße
Thomas

Avanti
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#6 Beitrag von Avanti »

...wie sich die Probleme gleichen...

Letzten Freitag wolte ich meinen Avant 5S zum Laufen bringen. Der Anlasser orgelte ordentlich, Sprit kam aber nicht an.
Eine defekte Spritleitung machte ich schnell aus. Über die Zeit (1,5 Jahre) war dann auch der Tank leer.
Ich schleppte ihn dann auf einem Trailer in die Werkstatt. Hier müht man sich seit heute redlich ab; aber scheinbar vergeblich.
Ich gebe Eure Tipps noch mal weiter; vielleicht habe ich ja noch Glück.

Gruß

Andreas
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festerbestertester
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#7 Beitrag von festerbestertester »

Tja, das kenne ich auch. Mein CD 5S springt schon seit geraumer Zeit nicht mehr an.
Zuletzt habe ich es versucht, als ich meinen 200er wieder ins Leben zurueck geholt habe. Es klappte aber trotz Benzin- Direktabgabe nicht. Bei mir scheint es aber an der Zuendung zu liegen, da es keinen Zuendfunken gibt. Ist aber irgendwie auch komisch, da er ja noch lief bevor ich in in die Garage gestellt habe.

Gruss
Henning
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Ebus
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#8 Beitrag von Ebus »

Hallo,

ich hatte auch mal Ruckelprobleme mit den 2b-Vergasern. Nach vielen Enstellungen und Experimenten habe ich folgenden verhexten Fehler festgestellt:
Die Einsätze für die Schwimmernadelventile, die in den Vergaserdeckel eingepresst sind, hatten sich gesenkt, d.h. sie sind etwas in die Schwimmerkammer hineingeruscht. Damit sinkt der Schwimmerstand ab und der Moter bekommt Magerruckeln. Abhilfe ist durch leichtes Zurückklopfen der Ventilstöcke möglich. Danach muss der Schwimmerstand kontrolliert und eingestellt werden.
Bei mir war dann das Ruckeln weg.

Schöne Grüße,
Ebus.
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#9 Beitrag von wy422 »

@ Ebus: genau meine Diagnose, das würde ich schon als Standardreparatur bezeichnen und sogar vorsorglich machen, denn früher oder später senken die sich alle.
Ich hab´s letztes Jahr gehabt und seitdem fährt der Wagen ohne Mucken! Nach dem Zurückklopfen auf alle Fälle mit einem Körner den Ventilsitz verkanten, dann kann niemals mehr was runterrutschen!
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#10 Beitrag von 5E-Thomas »

Problem in Heubach erkannt, Problem zuhause gebannt :-)
Nachdem ich am Sonntag bei der Abfahrt einen sehr geringen Leerlauf direkt nach Abschalten der Startautomatik feststellte und den Motor nur noch mit Gasgeben vor dem Absterben retten konnte, habe ich das Phänomen gestern noch einmal näher untersucht und dabei die Leerlaufdrehzahl entsprechend angepasst bis der Motor nicht mehr stotterte. Die abendliche Probefahrt verlief sodann äußerst zufriedenstellend: das lästige Ruckeln war beinahe vollständig verschwunden! Lediglich nach einer längeren Phase im Schiebebetrieb ist noch ein kurzes Zucken beim Gasgeben zu spüren. Doch das ist zu verschmerzen. Wichtigste Erkenntnis: der Vergaser hatte eben keine Macke wie man mir noch letzte Woche in der Werkstatt erklären wollte...was bin ich froh!
Die erwähnte Standardreparatur werde ich aber trotzdem noch angehen, sicher ist sicher.
Viele Grüße
Thomas

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Mantu65
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#11 Beitrag von Mantu65 »

Na also, geht doch. :up:

Gruß Manni
Tradition verpflichtet !

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happyc
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Re: Vergaseraussetzer beim 2B2

#12 Beitrag von happyc »

5E-Thomas hat geschrieben: Ich hatte schon immer Probleme, das Fahrzeug nach längerer Standzeit wieder zum Laufen zu bringen, es kam kein Sprit im Vergaser an. Es half nur noch direkte Benzinzufuhr über den Kanister. Wenn er aber dann lief, war alles prima.
ist das behoben? das klingt so, als wäre eine benzin-leitung undicht (porös, nicht richtig fest, ...), entweder verdunstet dort der schibirit, oder eindringende luft macht das archimedische prinzip zunichte, und er läuft durch die schwerkraft zurück in den tank.
wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "wo kämen wir hin" und keiner ginge, um zu sehen, wohin man käme, wenn wir gingen?

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5E-Thomas
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#13 Beitrag von 5E-Thomas »

Ob das ursprüngliche Problem auch behoben ist, kann ich erst sagen, wenn er wieder etwas länger gestanden hat. Ich gehe aber davon aus, dass es nach wie vor so sein wird. Undichte Benzinleitungen sind mir bislang nicht aufgefallen, aber das kann ich auch noch prüfen.
Viele Grüße
Thomas

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happyc
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#14 Beitrag von happyc »

ja, schau mal nach.
so wie du's beschrieben hast, ist nach langer / längerer standzeit kein sprit mehr in den leitungen, so dass die pumpe nichts fördert - und das ist ja nicht ursächlich durch verdrehen der leerlaufdrehzahl behoben...
wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "wo kämen wir hin" und keiner ginge, um zu sehen, wohin man käme, wenn wir gingen?

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