Bremssättel Vorderachse überholen

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Audifanman
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Bremssättel Vorderachse überholen

#1 Beitrag von Audifanman »

Hallo liebe Gemeinde,

habe in den letzen Wochen meine Bremssättel der Vorderachse überholt, da diese nicht mehr vollständig lösten.
Habe versucht es so gut wie möglich zu dokumentieren und letztendlich in eine Anleitung umzuwandeln (PDF).

Ich hoffe euch gefällt´s und es ist eine Hilfe. Sollte die Anleitung Fehler enthalten so bitte ich euch mir dies mitzuteilen ;-)

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Zuletzt geändert von Audifanman am 15 Nov 2012, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

Utz
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Vitaesse
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#2 Beitrag von Vitaesse »

Ich will zwar grad nicht die Bremsen überholen und bin auch nicht Experte genug um Fehler zu finden, die wahrscheinlich gar nicht da sind, will aber an dies Stelle mal den Trend zu den ausführlichen Reparaturbeschreibungen mal ganz ganz groß loben!

Gegen die Anleitungen sind Hilf dir selbst und Co oberflächliches Geschreibsel!

Toll und weiter so !
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egge
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#3 Beitrag von egge »

Schließe mich an. Super Ding!
Grüße
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audi-nsu-fanatic
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#4 Beitrag von audi-nsu-fanatic »

Hallo Utz,

besser geht es nicht! Da hast Du Dir sehr viel Mühe gemacht. Eine kleine Anmerkung sei mir aber bitte erlaubt: ich habe ein wenig Bauchschmerzen dabei, wenn ein alter Bremschlauch, der wieder verwendet werden soll, oder ein neuer abgeklemmt wird. Zwar hast Du das mit Profiwerkzeug einigermassen schonend gemacht, aber die Gefahr, dass der Schlauch beim Quetschen verletzt wird, wäre mir zu hoch. Zugegebenermassen nehme ich dann zähneknirschend die Sauerei in Kauf, wenn das Bremssystem bei offenen Bremssystem "ausblutet".

Danke nochmal,

Andreas
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audidiesel
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#5 Beitrag von audidiesel »

Hallo,

Super Anleitung, ein kleines aber:

Bremsschläuche abklemmen mache ich nicht gern. Damit die Bremse nicht "ausblutet" gibt es einen einfacheren Trick:
Bremspedal mit einem Kantholz o.ä. Festklemmen. Dann ist im HBZ die Öffnung zum Vorrat versperrt und so kann keine Bremsfl. nachlaufen.
Den am Pedal aufgebauten Druck am Enlüftungsventil abbauen. So bleibt dann alles schön sauber und man muss auch nur einen kleinen Teil des Systems entlüften.
Wenn das Auto so langer stehen bleiben soll, empfiehlt es sich die Bremsleuchten auszuschalten. Z.B. Sicherung ziehen, Kabel am Bremslichtschalten abziehen oder Lampen entfernen. Sonst zieht sich der Akku leer und die Rücklampen halten die hohen Temperaturen der 21W Lampen auf Dauer nicht aus.

Gruß
Stephan
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spf2000
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#6 Beitrag von spf2000 »

Ich habe so Schneidring-Überwurfmuttern aus dem Hydraulikbedarf, dort habe ich ein Stückchen Gummi ausgeschnitten und reingesteckt. Diese haben das richtige Gewinde für die Bremsschlauch-Enden und die nutze ich dann als Verschlußkappe.
Sowas hier

Für das Stopfen vom Gegenstück (also der Mutter), wenn ich den Schlauch auch längere zeit abnehme, nutze ich einen alten, zugequollenen Bremsschlauch :-)

So komm ich auch mit relativ wenig Sauerei und Verlust aus.
Es grüßt: Sylvain
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#7 Beitrag von wy422 »

Vielen Dank für die schöne Anleitung! Das wächst hier wirklich gut zusammen!
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Audifanman
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#8 Beitrag von Audifanman »

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die Blumen und ich freue mich dass es gut ankommt und euch gefällt. Somit konnte ich wenigstens einen kleinen Beitrag für´s Forum leisten.

Dass ein paar von euch beim Thema Bremsschlauch abklemmen Bauchschmerzen bekommen kann ich verstehen, nur mir war es in diesem Moment einfach nicht Bewusst. Ich wollte es halt so professionell wie möglich gestalten, aber vielleicht bin ich an dieser Stelle etwas über´s Ziel hinausgeschossen :mrgreen:
Auch dachte ich mir im nachhinein dass ich mir das abklemmen des neuen Bremsschlauchs eigentlich hätte sparen können, da das System zu diesem Zeitpunkt eh schon "ausgeblutet" war, beim alten konnte es mir eigentlich egal sein da er sowieso ersetzt wurde ;-)

Die Anleitung soll auch kein strikt zu befolgender Arbeitsplan sein sondern eine kleine Hilfestellung bieten. Jeder macht es auf seine Art und Weise die man für richtig hält, und das soll auch so sein. :up:

In diesem Sinne, viel Spass beim nachbasteln :smile:

@Sylvian: auch eine gute und schöne Lösung die Bremsleitung zu verstopfen :up:
Gruß

Utz
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sir-henry
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#9 Beitrag von sir-henry »

Hallo Utz,

ein sehr schöner Bericht.
Eine Sache ist mir negativ aufgefallen. Bitte KEINE Kupferpaste an der Bremsanlage verwenden. Ist bei mir schon einmal fast wortwörtlich in die Hose gegangen. Dafür gibt es extra Bremsenmontage-paste/spray.
Hier ein Link in dem es recht gut beschrieben wird aus welchem Grund man die Kupferpaste nicht verwenden soll.
Viele Grüße
Michi

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audi-nsu-fanatic
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#10 Beitrag von audi-nsu-fanatic »

Hallo Michi,

ich verwende schon seit Jahren Kupferpaste und sie hat bisher ihren Zweck erfüllt. Die Bremsanlage beim Typ 43 ist allerdings auch keine Hochleistungsbremsanlage, wie im Artikel erwähnt, bei der entsprechend kritische Temperaturen erreicht werden, jedenfalls nicht im Alltagsverkehr und für 10 Runden Nürburgring ist sie auch nicht ausgelegt worden.

Nichts desto weniger ist die Verwendung von Bremsenpaste selbstverständlich nicht verkehrt, bin aber der Meinung, dass hier manchmal von den Produktanbietern Bedenken geäußert werden, die den Mehrpreis ihrer Produkte rechtfertigen sollen. So habe ich z.B. auch noch nie Kraftstoffstabilisator in meinen Tank vor der Winterpause geschüttet.

Gruß von Andreas
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sir-henry
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#11 Beitrag von sir-henry »

Hallo Andreas,

ich habe die vordere Bremsanlage eines Ford Fiesta vor ca. 8 Jahren überholt. (Das Auto gehört einem Freund) Dieser wurde seit dieser Zeit regelmäßig bewegt, ebenso im Winter. Vor 2 Jahren bin ich mit dem Auto in der Stadt auf eine rote Ampel zugefahren und wollte ganz normal runterbremsen. Es gab einen lautet Schlag, der Bremsdruck ließ nach und ich rollte halb in die Kreuzung rein.

Was war geschehen? Die Kupferpaste hatte ihr Schmierwirkung verloren und es kam zur Korrosion. Der Bremssattel bewegte sich nicht mehr über die Führungsbolzen. Somit wurden die Bremsbeläge ungleichmäßig abgefahren. (innen mehr als außen) Bei dem Schlag hatte sich der Bremsbelag von der Belagträgerplatte gelöst und sich verabschiedet. Als ich die Bremsanlage zerlegt hatte, waren die Führungsbolzen kaum aus dem Bremssattel zu bekommen.

Seit diesem Zwischenfall benütze ich nur noch die Montagepaste.

Ich will hier keinen zwingen, sollte nur als gut gemeinter Tipp gelten damit keinem sowas wie mir passiert.
Viele Grüße
Michi

audi100S

#12 Beitrag von audi100S »

Liebe Freunde,

die Nutzung von Kupferpaste ist beim 43er OHNE ABS in Ordnung.

Allerdings soll/darf bei Fahrzeugen mit ABS keine Kupferpaste verwendet werden (Stichwort: elektrochemische Spannungsreihe) - hier ist die Keramikpaste das richtige Mittel.

Beste Grüsse
audi100S

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5E-Thomas
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#13 Beitrag von 5E-Thomas »

Weiterer kleiner Tipp: man kann auch die Schutzkappe vom Entlüftungsnippel über den Bremsschlauch stülpen, damit nicht noch weitere Bremsflüssigkeit entweicht.
Viele Grüße
Thomas

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Audifanman
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#14 Beitrag von Audifanman »

:up:
Gruß

Utz
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#15 Beitrag von WJ-Freak »

Mal ne doofe Frage:
warum ist die Nutzung von Kupferpaste am 43er OHNE ABS in Ordung (und mit ABS demnach eher nicht)?
Ich kann mir da gerade keinen Reim drauf machen, abwohl ich durchaus das Thema elektrochemische Spannungsreihe schon mal gehört habe.
Gruß Jörg (WJ-Freak)
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