Eine Story von einem ungewöhnlichen Autokauf

Einen Typ 43 bei ebay, autoscout, mobile oder sonstwo gefunden?

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Old Rusty
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Eine Story von einem ungewöhnlichen Autokauf

#1 Beitrag von Old Rusty »

Ein kurzer Bericht über einen Autokauf, oder anders gesagt: Es gibt auch ehrliche Händler, und auch ein dreckiges Auto sollte man sich näher ansehen.
Ausgangslage: Junior, 17 Jahre alt, will einen VW Bora haben. Im Internet findet sich ein Angebot, interessanterweise bei einem Thüringer Motorradhändler. "Bora, Bj. 99, 102 PS, 118 tkm, erste Hand, TÜV auf Wunsch neu, scheckheft, Nichtraucher, kein Winterbetrieb, aber mit sichtbaren Gebrauchsspuren, Klima und Sitzheizung i. O."
Auf tel. Nachfrage: "Ja, Auto ist gestern rein gekommen. Wenn Sie morgen kommen, ist er aber noch nicht aufbereitet. Muss gereinigt werden, läuft aber prima." Egal, stört uns nicht, wir fahren hin. So als erstes Auto, das vermutlich einiges wird durchmachen müssen ...

Im Showroom ein wirklich nett restaurierter Skoda 105, das kann ja nett werden. Das Objekt der Begierde ist silberfarbig, der Ton der Vorderkotflügel passt nicht ganz, aber egal, er ist von vorn bis hinten etwas schlammbespritzt und auch innen lange nicht mehr ausgesagt worden. "Von einem Coburger Bauern": Aha! Stimmt, wir finden später überall Erntereste. Die trotz leichter Bedenken gemachte Probefahrt überzeugt, alles funktioniert, nichts wackelt oder klappert, das und Cockpit ist überraschend sauber im Gegensatz zum Rest. Nur eingestaubt. "Ok, dürfen wir damit auf die Hebebühne?" "Sowas fragt sonst keiner. Na klar, versteht ihr was davon?" "Ein bisschen"

Auf der Bühne sieht man dann am Unterboden etliche Beulen und Kratzer, zum Glück keinen Rost, aber teilweise verbogene Stege der Schweller. Ich: "Das muss alles saubergemacht und lackiert werden, sonst rostet er bald." Junior: "Das kann ich selber machen!". Nächste Feststellung "Eine Bremse hinten löst nicht ganz sauber". Verkäufer runzelt die Stirne "Ist noch nicht kritisch, aber wenn man da nichts macht, wird das nicht besser. Können wir noch in Ordnung bringen!" Ansonsten alles ok, beim Blick ins Serviceheft: "Große Inspektion fällig mit Zahnriemen und Wasserpumpe!". Vorschlag an den Verkäufer: "Also ihr lasst die große Inspektion machen und den TÜV, und wir kümmern uns um den Boden und die Bremse. Aufbereiten braucht ihr das Auto auch nicht. Dafür gebt ihr noch 300 Eu Nachlass auf den Preis. Ok?" Kurzes Nachdenken, Handschlag! Keinerlei schlechtes Gefühl bei uns, sondern der Eindruck, ein ehrliches Fahrzeug gesehen zu haben, das etwas Zuwendung benötigt. Und der Händler kriegt alle Sterne, denn die Abwicklung war dann äußerst korrekt. Klar haben wir uns später den erneuerten (Conti-) Zahnriemen und die neue VW-Wasserpumpe nochmal angeguckt ...

Zu Hause war dann wirklich Intensivreinigung angesagt, bis dahin, dass der Himmel rausgenommen wurde, um ihn ordentlich sauber zu kriegen. Hinter den Innenkotflügeln jede Menge Stroh und Spelzen, in den Stoßstangen getrockneter Schlamm ... Junior hat eine ganze Weile gebraucht, um alles nett und hübsch zu machen.

Warum erzähle ich das alles? Junior fährt das Auto nun seit 6 Jahren ohne Aus- oder Unfall, er ist sparsam und hat eine Menge Komfort bis hin zum automatisch abblendbaren Innenspiegel und Regensensor. Natürlich wird er weiter scheckheft-gepflegt und wir haben bei einem Tachostand von bald 200 tkm auch schon mal die Fahrwerkslager und die Bremse rundum erneuert.

Mit dem Kauf von "nicht so schönen" Fahrzeugen habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

MfG Joerg
:?: Wenn Du es selbst instandgesetzt hast, weisst Du auch, wie lange es halten wird und warum es wieder kaputt gehen könnte :D

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Re: Eine Story von einem ungewöhnlichen Autokauf

#2 Beitrag von Audi4ever »

Old Rusty hat geschrieben:Ausgangslage: Junior, 17 Jahre alt, will einen VW Bora haben.
MfG Joerg
Hallo Jörg, was „mer holt“so groß zieht! :mrgreen:
Schon selten der Wunsch nach einem Golf mit Rucksack. Und gerade noch der Bora. War eher Polizisten- und Buchhalterchic. :D
Habe das gleiche mit dem Polo für die Tochter durch. Heckklappenschloss funktionierte nicht, inkl. „Bauernlube“. :D
Alles etwas aufgehübscht und das 1. Auto ist perfekt.
Allzeit gute Fahrt!!
Viele Grüße Carsten
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Re: Eine Story von einem ungewöhnlichen Autokauf

#3 Beitrag von 200-5T-Driver »

Hallo ,

Ich kanns aber verstehen :) Jetta und Bora haben mir persönlich immer besser gefallen :) und einen Bora Highline mit voller Hütte in Schwarz mit beigem Leder würd ich auch noch kaufen :)

Gruss Mirco
Bündner

[`bynda] , m

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Old Rusty
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Re: Eine Story von einem ungewöhnlichen Autokauf

#4 Beitrag von Old Rusty »

Hi Mirco;

ja die Dinger waren oftmals echt gut ausgestattet. Mein anderer Sohn arbeitet z. Zt. in Kanada und hat sich da - was sonst - einen 2000er Jetta (= schon wieder Bora) als 2,8 V6 in schwarz mit beigefarbenem Leder an Land gezogen. Klimatronic, Tiptronic usw. ff. Und dabei immer noch ein kompaktes Auto mit recht zuverlässiger Technik wie Golf und A3.

MfG Joerg
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Re: Eine Story von einem ungewöhnlichen Autokauf

#5 Beitrag von 200-5T-Driver »

Hallo Jörg ,

Ist ja fein :) wobei der V6 hierzulande im Jetta eher selten sein dürfte :)

Gruss Mirco
Bündner

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